Auftaktveranstaltung Digitale Demokratie mit guter Beteiligung aus der Bevölkerung

Auftaktveranstaltung Digitale Demokratie – Störversuche von rechts abgewehrt

Am Donnerstag den 8.10.2020 ist das Projekt Digitale Demokratie mit einer Onlineveranstaltung zum Thema „Verschwörungstheorien“ gestartet. Projektträger ist der DRK Kreisverband Trier-Saarburg, die Veranstaltungen finden im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie – Demokratie leben!“ in der Verbandsgemeinde Schweich statt. Die Dozentinnen waren Medienpädagoginnen von medien+bildung gGmbH.

Im Vorfeld hatte es bereits einiges an Aufregung gegeben: in den Tagen vor der Veranstaltung waren Warnungen aus dem gesamten Bundesgebiet eingegangen, rechte Kreise hätten in vielen verschiedenen Chatgruppen auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht und zu eifrigem Besuch derselben aufgerufen. Die Warnungen kamen sowohl von vielen Einzelpersonen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die einschlägigen Chats zu beobachten, wie auch von verschiedenen Institutionen, die sich mit rechten Verschwörungsgruppen beschäftigen. Nicht nur zur Teilnahme sei aufgerufen worden, die Veranstaltung sollte auch gestört werden, so viele Hinweisgeber.

Nun war die Idee der Veranstaltung eigentlich gewesen, so viele Bürger wie möglich zu Wort kommen zu lassen. Nachdem so massive Eingriffe angekündigt waren, musste das Konzept kurzfristig abgeändert werden. Eigentlich sollten sowohl Bildübertragung und auch mündliche Nachfragen der Teilnehmer gestattet werden. Bereits in der Anmeldephase kurz vor Beginn der Übertragung zeichnete sich ab, dass weit mehr als die 100 möglichen Teilnehmer, die die Übertragungslizenz von Zoom gestattet, in Warteposition lagen. Mikrofone und Bildübertragung für die Besucher wurden abgeschaltet, da die Veranstalter den Hinweis erhalten hatten, dass eine häufig verwendete Störtaktik das Anzeigen von pornografischen Bilder sei, die dann dazu zwingen, die Veranstaltung zu beenden, um sich nicht mitschuldig an der Verbreitung zu machen. Ein Besucher musste wegen Zeigen der Reichskriegsflagge aus dem virtuellen Veranstaltungsraum ausgeschlossen werden.

Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, Fragen in den Chat an die Veranstalter zu richten. Hier wurden die häufigsten dann aufgegriffen und von den Moderatoren kommentiert. Insgesamt war es eine sehr interessante Veranstaltung zu einem Thema, das aktueller nicht sein konnte. Sicherlich war das ein oder andere Detail noch ein wenig holprig, aber die Premiere hat gezeigt, dass es sich bei Onlineveranstaltungen doch um eine spannendes Medium handelt. Die Veranstaltung hat Lust auf mehr gemacht und wir hoffen weiter auf gute Beteiligung aus der Bevölkerung.

Der nächste Termin der Reihe ist am 5. November 2020 und trägt den Titel „Hate Speech und Cybermobbing“. Referent*innen sind Christine Zinn und Diemut Kreschel, wieder von medien+bildung.

Guter Beitrag? Gerne auch weitersagen! 😉