1968 – zweite frauenbewegung

EINE NEUE WELLE DES PROTESTS

„Das Private ist politisch“

„Wer sich nicht wehrt, bleibt für immer am Herd!“ – Zweite Frauenbewegung

Das Jahr 1968 besitzt Symbolcharakter! Nicht zuletzt die Tomaten, die auf dem Delegiertenkongress des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Richtung Vorstandstisch flogen, sorgten dafür, dass Frauengruppen mit zunehmend spektakulären Aktionen auf bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam machten. Es war das Startsignal für eine zweite Welle der Frauenbewegung im Westen. Helke Sanders sprach als einzige Frau auf dieser Konferenz. Ihr Thema war die Gleichberechtigung. Erbost darüber, wie die Reaktion insbesondere der direkt angesprochenen männlichen Genossen auf Sanders Rede ausfiel, warf die Studentin Sigrid Rüger, eine hochschulpolitische Aktivistin, Tomaten auf das Podium.

Im Mittelpunkt der nachfolgenden Debatten und spektakulären Aktionen stand das Thema Schwangerschaftsabbruch, das nun erstmals öffentlich wurde. Die Aktionen hatten Erfolg, denn 1976 führte der Bundestag die Indikationenregelung ein. Danach war eine Abtreibung innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei.

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