1986 – Frauenministerin

RITA SÜSSMUTH – DIE ERSTE FRAUENMINISTERIN

„Die Frau, die der CDU den Feminismus beibrachte“ – Süddeutsche Zeitung

1985 wurde die CDU-Politikerin Rita Süssmuth die Nachfolgerin von Heiner Geißler (CDU) und damit Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Am 6. Juni 1986 wurde das Bundesministerministerium um die neue Abteilung ,Frauenpolitik‘ erweitert, Rita Süssmuth war jetzt Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit und damit die erste Frauenministerin der Bundesrepublik Deutschland. Die Amtsbezeichnungen für Ministerinnen und Minister waren damals noch rein männlich und das Schild an der Türe der ersten Frauenministerin wies Prof. Dr. Rita Süssmuth als ,Bundesminister‘ aus.

Süssmuth brachte Frauen in der politischen Agenda nach vorne und trat für die Vereinbarkeit von Beruf und Erziehung sowie eine liberale Abtreibungspolitik ein. In ihre Amtszeit fällt unter anderem das Gesetz zur Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung. Pro Kind wurde zunächst ein Jahr in der Rentenversicherung anerkannt.

Rückblickend zieht Rita Süssmuth die Bilanz: „Durch mein Engagement in der Frauenforschung und –politik erfuhr ich, was Ausgrenzung, Geringschätzung und Diskriminierung bedeuten.“

Auch nach ihrer Amtszeit engagierte sie sich weiter für frauenpolitische Anliegen. Dabei vertritt sie die Ansicht, dass Veränderungen oft nur durch Initiativen und Aktivitäten von unten zustande kommen – durch aktive Frauen in Vereinen und Verbänden.

LEBENSLAUF:

*1937 in Wuppertal

1956: Studium der Romanistik und Geschichte

1964: Promotion zu Dr. phil.

1969-82: Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum

1981: Mitglied der CDU

1982-85: Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit

1986: Zusätzliche Frauenministerin

1986-2001: Bundesvorsitzende der Frauen Union

1988: Präsidentin des Deutschen Bundestages

1990: „Dritter Weg“ im Streit um den § 218 (Schwangerschaftsabbruch) und rief die Kampagne „Gib Aids keine Chance“ ins Leben

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