HEIDE SIMONIS – DIE ERSTE MINISTERPRÄSIDENTIN
„Meine Herren Kollegen […] und Frau Simonis“. – Kurt Biedenkopf
Am 19. Mai 1993 wurde die SPD-Politikerin Heide Simonis in das Amt der Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein gewählt, zwei Wochen nachdem Björn Engholm von seinem Amt als Ministerpräsident zurückgetreten war.
Die 1943 geborene Heide Simonis war damit die erste und bis 2009 einzige Frau, die als Ministerpräsidentin an der Spitze eines Bundeslandes stand. Als Heide Simonis das erste Mal zum Ministerpräsidenten-Treffen kam, begann der Sprecher Kurt Biedenkopf mit der Begrüßung: „Meine Herren Kollegen“. Ein Mitarbeiter gab ihm ein Zeichen, dann erst folgte: „… und Frau Simonis“.
Heide Simonis erinnert sich außerdem daran, dass es viel Skepsis gegenüber der SPD und ihr als Frau gab. Bei einer Veranstaltung des Bauernverbands sagte ein Mann kopfschüttelnd in die Kamera: „Ne, ne, dat ganze schöne Land in der Hand von eene eenzige Fru!“
Heide Simonis eigenes Fazit lautete, dass eine Frau erst dann in ein solches Amt gehoben wird, wenn es vorher einen Mann kräftig aus der Kurve getragen hat. Sie bezog dies auch auf Angela Merkel und deren Karriere nach der CDU-Spendenaffäre.
LEBENSLAUF:
*1943 in Bonn
1988-93: Finanzministerin und Ministerpräsidentin
1967: Diplom-Volkswirtin
1969: Mitglied der SPD
1971-76: Mitglied der Kieler Ratsversammlung
1988-2005: Mitglied des SPD-Parteivorstandes
1993: Mitglied im Beratungsgremium des WHO-Zentrums
2005-08: Vorsitzende von UNICEF Deutschland