Bericht: Gedenkstättenfahrt nach Hinzert

Bericht: Gedenkstättenfahrt nach Hinzerthinzert

Am 20.11.2016 besuchten 15 Personen die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert. Zur Gedenkstättenfahrt hatten Andreas Flämig von der Ehrenamtskoordination der Flüchtlingshilfe und die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie in der VG Schweich eingeladen.

Zu Beginn unseres Besuchs regte eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte die großenteils jungen Teilnehmenden dazu an, sich die vielen Perspektiven auf das Lager vor Augen zu führen. Die Gruppe erhielt Fotos, Zeichnungen und Gemälde, die als Anstoß zu Fragen und Diskussionen dienten. Die unmenschlichen Lebensbedingungen der nach Hinzert deportierten Menschen, Foltermethoden und die Kleidung der Gefangenen waren ebenso dokumentiert, wie der Aufbau des Lagers, die Täter der Lager-SS, die Sichtbarkeit des Lagers und der dort verübten Verbrechen für die Bevölkerung der Umgebung und die Beisetzung der ermordeten Gefangenen nach der Befreiung des KZ durch amerikanische Soldaten.

Der anschließende Rundgang führte uns zunächst an den Rand der Felder, auf denen sich das KZ befunden hatte. Die Bauten des Lagers sind nicht erhalten, jedoch weisen Fundamentreste und Pläne auf ihre Standorte hin. Auf dem Ehrenfriedhof suchten wir die Sühnekapelle und das Mahnmal des ehemaligen Hinzert-Deportierten Lucien Wercollier auf.

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Im Gebäude der Gedenkstätte hatten alle Teilnehmenden Gelegenheit, die Dauerausstellung zu betrachten. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Geschichte des Lagers in den Jahren von seiner Gründung 1939 bis zu seiner Befreiung 1945, den Lageralltag, die Schicksale der Deportierten, die Morde und den Umgang mit dem Verbrechensort nach 1945. Auch die Täter, ihre Verbrechen und die Strafverfolgung in der Nachkriegszeit sind in einem Themenbereich abgebildet. Beeindruckend sind die künstlerischen Zeugnisse, die teils nach der Befreiung des Lager entstanden, teils auch schon während dessen Bestehen von Gefangenen mit den spärlichen Mitteln, die ihnen blieben, geschaffen wurden. Die Ausstellung bietet neben kurzen Informationstexten zu diesen Themen auch zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen, die selbst in das KZ Hinzert und vielfach von dort an andere Orte des NS-Terrors deportiert worden waren.

Den Abschluss der Führung bildete eine Frage- und Diskussionsrunde, in der noch einmal die gewonnen Eindrücke ausgetauscht und Wissenslücken geschlossen werden konnten.

Wir danken herzlich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr großes Interesse. Besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte für ihr Engagement, die Geschichte des Konzentrationslagers nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und sie Menschen jeden Alters nahe zu bringen.

Weitere Informationen zur Gedenkstätte und der Geschichte des KZ finden Sie auf deren Website unter

http://www.gedenkstaette-hinzert-rlp.de/

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Guter Beitrag? Gerne auch weitersagen! 😉